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ATELIÈRE







ATELIÈRE


Über das Stück

Wo leben wir? Wie richten wir uns ein? Was ist unser Lebensraum? Ein Atelier der unbegrenzten Kreativität oder etwa eine bunte Volière, ein goldener Käfig?

Das menschliche Glück und Wohlbefinden ist sehr individuell und kennt sehr unterschiedliche Ausgestaltungen eines Habitats.
Die Künstlerinnen des Theaterlabors entwickeln eine ATELIÈRE, ein Raum mit vielen Aus- und Eingänge.

2020 tritt das neue Bundesteilhabegesetz in Kraft. Mit einer hierdurch wieder entfachten Frage setzt sich das the∀terl∀bor h∀tschisi im Stück ATELIÈRE auseinander:  
(Ab) wann wird jemand in unserer Gesellschaft als vollwertiger, fähiger Mensch anerkannt?

Die Frage gilt für alle Menschen. Es ist also eine sehr inklusive Frage. Aber wie verhält sich diese Frage mit den Erfahrungen von Menschen, die die gesellschaftliche Zuschreibung haben, „ein Menschen mit Behinderung “ zu sein? Die Gruppe will das soziopolitische Thema der Lebensbarrieren, die Menschen im Alltag erleben, künstlerisch-plastisch bearbeiten.

In ATELIÈRE forscht das the∀terl∀bor h∀tschisi im Bereich der bildenden Künste.
Nachdem die Künstler*innen ganz diverse Materialien für sich und ihre Werke entdeckten, entstanden unterschiedlich dimensionierte Objekte und Rauminstallationen.

Was ist eine ATELIÈRE?
ATELIÈRE deutet eine Verschmelzung der Worte Atelier (Werkstatt) und Volière (großer Vogelkäfig meist für besondere Vogelarten) an. Es gibt viele Assoziationen, die das Wort Atelière auslösen kann. Hier folgen einige, die Bezug haben auf die Arbeit des Theaterlabors.

Ein Atelier ist ein geschützter Raum, aber oft auch ein Ausstellungsraum. Eine Volière hat ähnliche Raumeigenschaften. Anders als in einem kleinen Käfig kann ein Vogel in einer Volière seine Flügel ausschlagen. Dennoch ist die Volière für einen Vogel eine künstliche und keine natürliche Umgebung. Verändert sich das Gefühl der natürlichen Umgebung wenn ein Mensch in der Voliere aus dem Ei schlüpft?

Nestbau. Nestwärme. Gefühltes Alter.
Wie ist es für Menschen wenn sie eingesperrt Leben?
Manche wählen diese Einsperrung selber.
Manche werden eingesperrt.


Der Vogel

Wenn man anders ist, heißt es schnell: “Du hast einen Vogel”. Positivistisch wird der Mensch der anders ist zum Paradiesvogel, zum Exoten, zum Besonderen. Ein Sonderfall, der fasziniert, zur Projektionsfläche und Abgleich zur Norm wird. Ein Objekt das man sich anschaut, das ausgestellt wird.

Ein Vogel kann flüchten und fliegen. Ein Mensch flüchtet in Gedanken, in seine Kunst, aus seiner Realität.

Der Begriff des „Fremden Vogel“ transportiert die Idee der Ex/Inklusion von Menschen. Aus einer unsicheren, in eine als sicher gewähnten Umgebung flüchten. Diasporische Kulturen und Gruppen leben häufig in einer goldenen Volière. Vielleicht sogar in eine ATELIÈRE?

Die Besucher durchqueren die ATELIÈRE während der Performance mehrmals, um zu erfahren, dass das Offensichtliche immer nur der eigenen Realität entspricht. Sie erfahren verschiedene Ideen von Veränderung.


Erstaufführung / Premiere

2. September 2018
Rechenzentrum Potsdam

Weitere Aufführungen waren in März 2019 im Rechenzentrum Potsdam und im Rahmen des Kunst Machen Leben Festivals in Mülheim an der Ruhr



Team

Künstler*innen, Darsteller*innen

Maik Berkner, Anne Fellber, Marion Gäbel, Anneliese Genrich, Frank Göde, Celina Franoschek, Conny Kusza, Kerstin Michalke, Lidy Mouw, Ursula Naß, Henry Rauhut, Christian Schwoch, Diana Schmidt, Daniel Tauchmann, Zoe Topp 



Idee & Regie

Lidy Mouw



Raum

Kerstin Michalke, Lidy Mouw, Henry Rauhut



Ton

Henry Rauhut



Förderung

Für die Produktion ATELIÈRE erhielt Theaterlabor H∀tschisi eine Förderung vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg und Unterstützung von der Kulturlobby e.V..




     

 

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